Putin spielt auf Zeit: Experten sehen keine echten Friedensfortschritte
Die ehemalige US-Botschafterin bei der NATO, Julianne Smith, zeigt sich skeptisch bezüglich der jüngsten diplomatischen Bemühungen mit Russland. In einem CNN-Interview bezeichnete sie Putins Verhalten als reine Zeitverschwendung ohne substanzielle Zugeständnisse.
Keine Annäherung trotz Moskauer Gesprächen
Das Treffen von US-Vertretern mit Präsident Putin am Dienstag in Moskau habe lediglich eine weitere Episode dargestellt, bei der Putin "für die Kameras lächele und einige Sätze sage, die als ermutigend interpretiert werden könnten", so Smith. Das Fazit sei eindeutig: Moskau ist kein Stück näher dran, eine Einigung zu schließen.
"Russland ist nicht bereit, echte Zugeständnisse zu machen", betonte die Expertin. Diese Einschätzung unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen bei den Friedensbemühungen.
Russland erwartet US-Reaktion
Die russische Regierung wartet nach eigenen Angaben auf eine amerikanische Reaktion zu den Gesprächen. Kreml-Berater Juri Uschakow bestätigte, dass weder Pläne für ein Telefonat zwischen Putin und US-Präsident Trump noch ein neuer Termin mit US-Gesandtem Steve Witkoff existieren.
Sanktionen gegen russische Oligarchen verschärft
Parallel verhängten die USA eine Strafe von über 7,1 Millionen Dollar gegen die New Yorker Immobilienverwaltungsgesellschaft Gracetown. Das Unternehmen hatte zwischen 2018 und 2020 Zahlungen angenommen, die mit dem sanktionierten russischen Oligarchen Oleg Deripaska in Verbindung stehen.
Militärische Entwicklungen
Die Ukraine meldete erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele, darunter eine Chemiefabrik in der Region Stawropol und einen MiG-29 Kampfjet auf der Krim. Russland berichtete seinerseits von Schäden an der Hafeninfrastruktur in Temrjuk nach ukrainischen Drohnenangriffen.
Deutsche Verteidigungspolitik im Fokus
Der Wehrbeauftragte Henning Otte forderte mehr Tempo bei der Umsetzung des neuen Wehrdienstes. Der geplante Aufwuchs der Bundeswehr von 180.000 auf 260.000 aktive Soldaten plus 200.000 Reservisten sei essentiell für die nationale Sicherheit.
Bundespräsident Steinmeier warnte in London vor den globalen Bedrohungen für die Demokratie und rief zur gemeinsamen Verteidigung von Freiheit und demokratischen Werten auf.